Zurück zur HauptseitePaulawa Republik / Republic of Paulava / Paulavos respublika | ||||
Wenn man bei der Führung durch die Altstadt von Vilnius an diesem Haus (Domininkonu Str. /Ecke Universitäts-Str. - Domininkonu g. 18) vorbei kommt, wird etwas Besonderes erzählt, es klingt wie
ein Märchen aus längst vergangenen Tagen, das ist es auch fast… Hier residierte die Adelsfamilie Brzostowski. Und ein Mitglied dieser Familie war Pawel. Pawel Brzostowski wurde am 30. März 1739 geboren. (Geburtsort: Mosar, Landkreis Głubok, Woiwodschaft Witebsk). Er starb am 17. November 1827 in Rukainiai (heute Vilnius). | ||||
Sein Vater war angestellter im Großherzogtum Litauen. Pawel studierte Theologie in Rom, wurde 1763 zum Priester geweiht und wurde Pfarrer in Turgeliai. 1767 kaufte er ein Herrenhaus in Merkine, welches sich im heutigen Bezirk Šalčininkai befand, mit umliegendem Land von ca. 3000 ha. Hier gründete er eine Bauerngemeinschaft, die später zu einem Zwergenstaat innerhalb des Polnisch-Litauischen Doppelstaates wurde, genannt Paulava Republik. | ||||
Er beendete die Leibeigenschaft und ersetzte 1769 den Frondienst durch einen Pachtzins (der in
bar oder in Form von Sachleistungen bezahlt wurde). Nach Angaben des Historikers prof. Alfredas Bumblauskas, "zu dieser Zeit
wurde gesagt, dass es drei Republiken im Staat gab: Polen, Litauen und
Paulava" [1]. Die Republik Paulawa wurde durch den Präsidenten (dem Besitzer des Herrenhauses) und durch ein Parlament verwaltet. | ||||
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Die Republik Paulava wurde von einheimischen und ausländischen
Adligen frequentiert. P. K. Brzostowski und seine Reformen wurden von König
Stanislaw August Poniatowski unterstützt [1, 7, 9]. 1777 wurde diese Republik auch vom Polnisch-Litauischen Parlament (Seimas)
bestätigt. [15] | ||||
Zum Ende des 18 Jh. Nahte das Ende des Polnisch-Litauischen Doppelstaates, der durch die 3. Teilung Polens, 1795, endgültig beendet wurde. Dieses beendete auch die Republik Paulawa. Herr Brzostowski verkaufte alle seine Bestände und wanderte nach Deutschland und später nach Italien aus. Nach seiner Rückkehr einige Jahre später blieb er in Turgeliai bei Paulava. Am Ende seines Lebens (1825–1827) war er Pastor in Rukainiai (heute eingemeindet in Vilnius), wo er 1827 starb. Er wurde in der Rukainiai-Kirche beigesetzt. Diese wurde 1831 zerstört und auch der Grabstein von P. K. Brzostowski wurde zerstört, sein Grab entweiht und mit dem Erdboden gleichgemacht. Es ist nicht bekannt, wo die Überreste des Priesters ruhen [2, 11, 12, 13]. | ||||
Literatur und Quellen (Literatūra
ir šaltiniai) 1. Arlauskienė,
Aurelija. Povilas Ksaveras Bžostovskis – Paulavos respublika / [Aurelija
Arlauskienė, Lucija Jurgelevič, Ramunė
Šmigelskytė-Stukienė]. – [Vilnius], 2014. – 263, [1] p.: iliustr.,
faks., portr. – Santr. angl., lenk. – Bibliogr.: p. 248-252. –
Asmenvardžių r-klė: p. 254-256. | ||||
Fotos: Michael Pretzsch (Weitere Fotos: https://www.flickr.com/) | ||||
Foto: https://en.wikipedia.org/wiki/Pawe%C5%82_Ksawery_Brzostowski |